WeinHara, das Solo-Projekt von Philipp Müller, der auch als bildender Künstler tätig ist, hat schon einige Verwandlungen erlebt. Von einem Studioprojekt zu einer 3-köpfigen Live-Band hin zur gegenwärtigen Solo-Vocal-Performance, eingebettet in Live-Tracks und umrahmt von Audio-Reactive-Visuals. Was WeinHara aber noch immer ist kann als vielfältiger Musik-Trip durch Müllers Gedankenwelt beschrieben werden. Die musikalischen Wurzeln von WeinHara reichen in die 1970er bis 1990er, genauer gesagt in Genres wie Progrock, Krautrock, Post-Punk und Post-Rock.

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WeinHara (Philipp Müller, Alec Whittier Corwin), Replugged, Wien, 2019, Foto: Ario Omidivar

Die Musikkarriere des Wiener Künstlers und ehemaligen Jugendarbeiters Philipp Müller begann bereits 1987 am Schlagzeug. Ab 1993 war er dann Sänger in Bands wie Sushi With Suzie und funkenflut, mit denen er durch die Jahrzehnte immer wieder Konzerte spielte, CDs und sogar noch MCs veröffentlichte. Die ersten Skizzen für WienHara entstanden dann 2012 im Studio von Müller. Diese mussten dann aber noch bis 2015 warten, bis mit Alec Whittier Corwin als Co-Komponist, der u. a. mit Ernst Molden und Jon Moss von Culture Club arbeitete, die Produktion so richtig losging. Die erste digitale Veröffentlichung war der Song „Eutopia“ im Dezember 2015. Die EP „BDM-EP+“, gemixt von Peter Zirbs, plus drei Bearbeitungen des Stücks „Bediene Die Maschine“, erschien auch als limitiertes Vinyl im November 2018.

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WeinHara – Eutopia (Video, 2016), Fotos: Tomas Mitrevski, Komposition: Philipp Müller

Da das für 2020 zur Veröffentlichung geplante Album „2791972“ von WeinHara aus vertriebs- und produktionstechnischen Gründen nicht vor 2022 veröffentlicht werden konnte, entschloss sich Philipp Müller seine ersten kompletten Eigenkompositionen als 3 Track-Single mit dem Titel „2020“ im April 2021 digital zu veröffentlichen. Aufgenommen und programmiert wurde, wie seit Anfang an von WeinHara in Müllers Studio, und diese Produktion wurden auch von ihm gemixt. Nach Bewältigung des „Musik-Biz-Bürokratie-Dschungels“ und geduldigem Warten war dann Müllers „Odyssee“ geschafft und das wieder von Zirbs gemixte neun Titel umspannende digitale Album „2791972“ von WeinHara konnte Ende Sommer 2022 veröffentlicht werden.

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Philipp Müller im Studio, 2021

WeinHara spielte Konzerte mit Anna Franziska Siglreitmeier an Trompete und Keyboard, Alec Whittier Corwin am Bass und Philipp Müller als Sänger und Live Track-Operator von November 2018 bis Dezember 2019. Doch mit Anfang 2020 stieg Siglreitmeier aus und Corona tat sein übriges, um endgültig nicht mehr an Konzerte zu denken. Whittier beschloss dann im Oktober 2020 Wien zu verlassen, um zu seiner Familie in den USA zurückzukehren.

WeinHara (Anna Franziska Siglreitmeier, Philipp Müller, Alec Whittier Corwin), Replugged, Wien, 2019

Ab Jänner 2023 erarbeitete Philipp Müller für WeinHara eine Solo-Vocal-Performance, eingebettet in Live-Tracks und umrahmt von Audio-Reactive-Visuals für die Bühne und am 28.09.2023 war die Premiere in der Coco-Bar in Wien. Seit dem gibt es immer wieder Konzert und seit bereits 2022 wird an einem weiteren Album von WeinHara gearbeitet. Gut Ding braucht Weile, aber höchstwahrscheinlich ist ab Ende 2025 auf neue Veröffentlichungen von WeinHara zu hoffen.

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WeinHara (Philipp Müller), Kultur Café Max, Wien 2025, Foto: Robert Lirzer